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digitales Schaumagazin

Focke-museum eröffnet sein Digitales schaumagazin

schulen können mit der Schatzkammer der Alltagskultur online arbeiten

20 Jahre nach der Eröffnung des Schaumagazins schaltet das Focke-Museum nun sein neues Digitales Schaumagazin frei. Mehr als 1500 Objekte können ab dem 7. März 2023 jederzeit und an jedem Ort online im Internet angeschaut werden. Begleittexte informieren über Funktion und Geschichte der Gegenstände. Eine gezielte Suche ist nach Sachgruppen wie etwa Porzellan oder Silber möglich oder mit Hilfe des Entstehungsjahres oder einer Volltextsuche, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Die digitale Sammlung ist mit der jetzigen Freischaltung noch nicht abgeschlossen, sie wird nach und nach erweitert und zudem den Bedürfnissen der Nutzer und Nutzerinnen angepasst.

Zusätzlich zum Digitalen Schaumagazin wird ein weiteres digitales Angebot online zur Verfügung gestellt, ein virtueller Rundgang durch das Haupthaus und das Schaumagazin. „Das Digitale Schaumagazin kommt genau zur richtigen Zeit. Wenn wir im Herbst das Haupthaus schließen, um mit Blick auf die anstehende Baumaßnahme die Objekte einzupacken, besteht digital weiterhin die Möglichkeit, mit der Sammlung zu arbeiten, insbesondere für Schulklassen“, sagt die Direktorin des Bremer Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, Prof. Dr. Anna Greve.

Denn über die Lernplattform itslearning können Schulen künftig mit den Exponaten arbeiten. Dafür präsentiert das Museum auf dieser Plattform auch diverse thematische Schwerpunkte, Bremer Geschichte anschaulich zu vermitteln. Ermöglicht wird dies durch die Kooperation mit dem Referat 10 „Medien und Bildung in der Digitalen Welt“ der Senatorin für Kinder und Bildung.  

Im März 2003 eröffnete das Focke-Museum als eines der ersten Museen in Deutschland ein Schaumagazin. Diese Schatzkammer der Alltagskultur lädt die Besucher und Besucherinnen seitdem zum Staunen und Erinnern ein. Auf der Suche nach einer Ordnung der Dinge wurde seinerzeit der Hirnforscher Prof. Gerhard Roth zum menschlichen Erinnern befragt. Für die Präsentation der 8000 Objekte wählte das Museumsteam schließlich eine Gliederung, die das Alphabet als enzyklopädischen Zugang zu der Welt der Dinge nutzt. Den 25 Buchstaben sind 25 Verben zugeordnet, die das menschliche Tun assoziativ abbilden: von A wie Anfangen bis Z wie Zu Grabe tragen. Damit sollte betont werden, dass die Objekte nicht immer museal waren, sondern aus dem Alltagsleben der Bürgerinnen und Bürger stammen.  Dies eröffnet einen persönlichen Bezug zu den Dingen, die manche noch aus dem Gebrauch in ihren Familien kennen.

Für das Digitale Schaumagazin wurden nun unter anderem Objekte ausgewählt,

•     die Maß- oder Zeiteinheiten aus verschiedenen Jahrzehnten demonstrieren

•     die die Entwicklung der Technik verdeutlichen

•     die sich im Stadtraum verorten lassen

•     und die für aktuelle gesellschaftliche Diskurse von Interesse sind.

In der Digitalen Sammlung befindet sich etwa der Schatzfund von Bokel mit Münzen und Schmuck, Bremensien wie der von einem Gröpelinger Stellmacher produzierte Pümpel und die Kaffeekanne, die nicht tropft, ebenfalls eine Bremer Erfindung. Neben einer tragbaren Sonnenuhr und dem Culpeper Mikroskop gibt es Werkzeuge aus verschiedenen Jahrhunderten, kunsthandwerkliche Schätze und allerlei Kurioses zu entdecken. Zu finden ist das Digitale Schaumagazin auf der Homepage des Focke-Museums unter https://onlinesammlung.focke-museum.de

Ermöglicht wurde das „Digitale Schaumagazin“ durch die Förderung in Höhe von 200.000 Euro aus dem Programm „Investitionen in nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Freie Hansestadt Bremen brachte dieselbe Summe auf.

Am Donnerstag, 9. März 2023, wurde das Digitale Schaumagazin öffentlich vorgestellt. Nach einem Sektempfang zu Ehren des 20-jährigen Bestehens des Schaumagazins hielt Prof. Gerhard Roth um 14.30 Uhr einen Impulsvortrag über „Digitale Wissensvermittlung: Chancen für unser Hirn“. Im Anschluss wurden die praktischen Anwendungsmöglichkeiten vorgeführt. Der Nachmittag endete mit einer Führung durch das Schaumagazin.